Zusammenhandeln und anarchische politische Bewegungen beruhen ebenso auf Synchronisierungseffekten wie Massenpanik oder Marschieren im Gleichschritt bis in den Tod. Was gibt den Ausschlag dafür, welche Formen des Kollektiven die rhythmische Abstimmung begünstigt? Dieser Essay fragt nach den ethischen und politischen Kriterien für unsern Umgang mit der Materialität des Kollektiven: Was heißt Freiheit innerhalb des Geflechts von materiellen Abhängigkeiten? Was macht das Demokratische als körperliche Wirklichkeit aus? Kai van Eikels ist Philosoph, Theater- und Literaturwissenschaftler. Seine Forschungsschwerpunkte sind anarchische, selbstorganisierte Kollektivformen; Kunst und Arbeit; Politiken des Performativen; Synchronisierung, Zeit und Materialität; Cuteness. Veröffentlichungen u.a. Die Kunst des Kollektiven. Performance zwischen Theater, Politik und Sozio-Ökonomie (2013); Art works – Ästhetik des Postfordismus (mit dem Netzwerk Kunst + Arbeit, 2015); Szenen des Virtuosen (mit Gabriele Brandstetter und Bettina Brandl-Risi, 2016) Texte online: https://rub.academia.edu/KaivanEikels Theorie-Blog: https://kunstdeskollektiven.wordpress.com
Inhalt
1 Krieg jede*r gegen jede*n (Frieden)
2 Ohne mich
3 Politik der schwächeren Abhängigkeiten
4 Mit mir (Synchronisierung und Herstellung von Synchronizität)
5 Muskelbindung, Souveränität von unten
6 Gleich Viele
7 Wie wir uns Wir einbilden und warum dieses Wir
8 Keine Energiemetaphern mehr!
9 Simple Cooperation
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Gestaltung p=press, nach Entwurf v. M. Dreyer
Reihe PoLYpeN bei b_bbooks herausgegeben von Sabeth Buchmann, Helmut Draxler, Clemens Krümmel, Susanne Leeb