Obgleich die Hafencity, das „größte Stadtentwicklungsprojekt Europas“, in ihrer Entwicklung nahezu stagniert, dient sie weiterhin als Projektionsfeld urbaner und wirtschaftlicher Expansionsvorstellungen, in denen Kunst und Kultur einen wesentlichen Faktor darstellen. Die Hafencity ist repräsentativ für das vom konservativ-bürgerlichen Senat proklamierte Leitbild MetropoleHamburgWachsendeStadt, das Hamburg als prosperierendes, wirtschaftliches Zentrum Nordeuropas imaginiert. Die mediale Diskussion über die Hafencity beschränkt sich auf Großereignisse mit Eventcharakter, wie Olympia 2012, neue städtebauliche Wahrzeichen wie eine Konzerthalle mit integriertem Meeresaquarium und sich vor der abgestürzten New Economy verneigende Bürotürme. Aber auch die Konzentration von Kunst im öffentlichen Raum auf dem Entwicklungsgebiet der Hafencity - wie die artgenda und damit ready2capture - folgt der ästhetischen und ideellen Repräsentationslogik der Hafencity selbst: Der Fokus verschiebt sich vom bewohnten, realen Stadtraum hin zur virtuellen Urbanität einer Industriebrache.
ready2capture! Hafencity - ein urbaner Raum? versammelt zu diesem Themenfeld Beiträge von: tetrapak: Malte Willms, Anke Haarmann, Johannes Rieck, Ulf Treger, Jelka Plate, den beteiligten Künstlerinnen: Igor Baskin, Markus Degerman, Dreli Kuda Popalo, Madsen&Möller, Tanja Nellemann, Sixten Therkildsen, Lisa Torell, Anton Tscherbakov, Mikhail Zolotoukhine und anderen Spezialistinnen: Felix Axster, Klaus Baumgardt, city.crime.control, Reimer Dohrn, Joachim Häfele, Jan Holtmann, Margret Markert, Judith Mauch, Mehrzweckhalle, Rieve-Urbschat-Wehrmann, Ute Schneider, Kathrin Wildner, Ando Yoo.