Diegesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die sich ausdem Einsatz von biomedizinischen und biotechnischen Verfahren, vonlebenswissenschaftlich generierten Fakten, Bildern undWissensbeständen in diverse Öffentlichkeiten und inden gelebten Alltag ergeben, sind seit längerem Thema von geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschung.
Wenig untersuchtist bisher jedoch die Frage, wie sich das kulturwissenschaftlicheWissen im Zuge dieser Veränderungen und ihrer diskursivenBedingungen selbst modifiziert und sich durch seine eigeneThematisierung des Lebens und des Körpers selbst an einerumfassenden "lebenswissenschaftlichen Wende" beteiligt.Dieser Prozess zeigt sich in einem veränderten Verständnisder Arbeit, der Produktion, aber auch der Reproduktion, derVerwandtschaftsbeziehungen, der Familie, des lebendigen Körpers,der Sexualität und des Geschlechts. Doch, wie wird dieseVeränderung auf methodologischer Ebene reflektiert? Wie wird dieVerwischung der Grenzen zwischen Tod und Leben in den Gebrauch dieserBegriffe bei der Produktion kulturwissenschaftlichen Wissens etwa inder Psychoanalyse, oder in der Film- und Medienwissenschaftintegriert?