04. März 2020 19:30
1918 ruft der Novemberrevolutionär Kurt Eisner in München den Freistaat Bayern aus. Ehe Konterrevolutionäre und Freikorps die Revolution beenden, kommt es 1919 gar zu einer kurzen Episode, in der Bayern eine Räterepublik ist. Welche Entwicklungen sich daraus für die Architektur ergeben haben, wurde in der Theorie bisher nur wenig beleuchtet.
2019 erschien im Fink Verlag die von c/o now neben Stephan Trüby, Verena Hartbaum und der University of Looking Good mitherausgegebene Publikation „Bayern, München. 100 Jahre Freistaat. Eine Raumverfälschung“ die sich sowohl mit den gebauten Realitäten Bayerns in den 100 Jahren seit der Revolution auseinandersetzt, die sich aber auch spekulative Ausblicke nach dem Motto „Könnte nicht alles auch ganz anders sein?“ leistet.
Der Sciencefiction-Film Rollerball, der im Jahr 2019 angesiedelt ist, dient für diesen Abend als so ein spekulatives Instrument. In dem 1975 von Norman Jewison gedrehten Film bieten die für die Olympischen Spiele 1972 entstandenen Architekturen der Stadt München und die Bayerischen Motorenwerke die Kulisse für ein dystopisches Corporate-Szenario.
c/o now stellen die Publikation vor und zeigen im Anschluss Rollerball.